Liebe Landwirtinnen und Landwirte,
steht ihr gerade vor geplanten Investitionen? Dann könntet ihr mit dem Thema EU-Taxonomie konfrontiert werden. Lasst uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, was das für euch bedeutet.
EU-Taxonomie und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
Die EU-Taxonomie basiert auf den Sustainable Development Goals (SDGs) der UN von 2016. Diese Ziele umfassen verschiedene Nachhaltigkeitskriterien, die schrittweise in allen Wirtschaftsbereichen umgesetzt werden sollen. In der Landwirtschaft sind diese Kriterien für die Kreditvergabe noch nicht bindend. Dies soll aber bis Ende 2024 wohl der Fall sein. Die SDGs sind die Grundlage für den EU Green Deal und die Farm to Fork-Strategie. Diese Initiativen zielen darauf ab, Nachhaltigkeit in der Lebensmittelkette vom Acker bis auf den Teller zu fördern. Mehr über die SDGs könnt ihr hier erfahren: Ziele für nachhaltige Entwicklung – Wikipedia
Was bedeutet das konkret für euch?
Banken zeigen großes Interesse daran, Projekte zu finanzieren, die den Kriterien der EU-Taxonomie entsprechen. Für euch könnte das bessere Konditionen bei Krediten bedeuten, wenn ihr diese Kriterien erfüllt. Obwohl spezifische Regelungen für die Landwirtschaft noch ausgearbeitet werden, ist es wahrscheinlich, dass bis Ende des Jahres entsprechende Richtlinien eingeführt werden. Ein Arbeitspapier des Bundestages gibt dazu mehr Aufschluss: EU-Taxonomie: Ökologisch nachhaltige Landwirtschaft (bundestag.de)
Beispiel Biogasanlage
Machen wir das Ganze doch mal konkret. Ihr betreibt eine Biogasanlage, die in den nächsten Jahren aus dem EEG herausfällt und es steht das Thema Flexibilisierung an, sodass ihr weiter im Strommix aktiv sein könnt. Gleichzeitig soll in eurer Anlage weniger Mais vergoren werden, sondern mehr Zwischenfrüchte, die gut für die Biodiversität sind, oder auch Reststoffe. Könnt ihr auch zeigen, dass ihr weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel braucht, weil ihr euer Anbausystem Richtung regenerative No-Till-Methoden entwickelt habt, sollte dies auch positiv für euren Kreditantrag sein. Was wäre, wenn ihr für diese Prüfung keinen Zertifizierer mehr bräuchtet, sondern das Ganze bequem per Knopfdruck passiert durch die Blockchain-Technologie?
Digitale Schnittstellen und Blockchain
Eine interessante Möglichkeit, die sich daraus ergibt, ist der Einsatz digitaler Schnittstellen. Stellt euch vor, eure Ackerschlagkartei könnte direkt mit dem System der Bank kommunizieren. Mit Hilfe einer Blockchain-Technologie könnten Nachhaltigkeitsdaten schnell und sicher überprüft werden, ohne dass sensible Daten übertragen werden müssen. Dies würde den Zertifizierungsprozess vereinfachen und die Bearbeitungszeit für Finanzierungsanträge verkürzen. Mehr über die Rolle der Blockchain in der Landwirtschaft könnt ihr in diesem Artikel nachlesen: Bauernproteste: Wie Sie durch die Blockchain verhindert werden könnten (permarobotics.com)
Die Bedeutung eines gemeinsamen Datenstandards
Es ist wichtig, einen einheitlichen Datenstandard in der Landwirtschaft zu etablieren. Christian Hennig, die kürzlich zum Sprecher der deutschen ISO-Delegation für die Digitalisierung in der Landwirtschaft gewählt wurde, arbeitet genau an diesem Thema. Mit unseren Sensoren und Projekten von Permarobotics seid ihr gut aufgestellt, um zukünftige Standards zu erfüllen oder unsere Datenstandards problemlos anzupassen. Unsere Lösungen legen großen Wert auf Interoperabilität, sodass andere Systeme leicht integriert werden können.
Nächste Woche steht Güllesylvester an und ich weiß, dass viele Güllebehälter bereits prall gefüllt sind. Ich wünsche euch allen einen erfolgreichen Start in die neue Saison und fröhliches Farmen!