Braucht dein Boden wirklich Schwarzbrache? CO2 und Wasserbilanz im Fokus!

Moin liebe/r Landwirt/-in,

In dieser Woche möchte ich im Blog einige spannende wissenschaftliche Erkenntnisse mit dir teilen. Also, schnapp dir einen Kaffee, und lass uns loslegen!

Neue Erkenntnisse aus der Bodenrundreise der DSV

Letzte Woche war ich beim Feldtag in Stäbelow, veranstaltet von der DSV und Landwirt Toni Reincke. Die drei spannendsten Erkenntnisse für mich waren:

  1. Mehr CO2 durch Zwischenfrüchte: Böden mit Zwischenfrüchten stoßen mehr CO2 aus, weil sie biologisch aktiver sind.
  2. Höhere Wasserbilanz durch Management: Zwischenfrüchte verbessern die Wasserbilanz, aber das muss richtig gemanagt werden.
  3. Lösungen für N-Mangel in roten Gebieten: Die richtige Auswahl von Zwischenfrüchten kann das Stickstoff-Problem in roten Gebieten erleichtern.

Die Veranstaltung ist Teil der Bodenrundreise die die DSV seit 4 Jahren veranstaltet (Link zu weiteren Terminen)

Technik im Fokus: DJI Agras Drohne

Neben dem Bodenprofil und den Zwischenfrüchten gab es auch etwas Technik zu sehen. Die Firma Schmidt solutions zeigte ihre DJI Agras Drohne. Diese Drohne dient nicht dazu, Bilder zu machen, sondern ist eher ein Packesel, der 40 kg Nutzlast transportieren kann. Übliche Anwendungen sind die Saat von Zwischenfrüchten und die Bekämpfung des Maiszünslers mit Schlupfwespen. Auch im Frühjahr kann die Drohne sehr hilfreich sein, gerade wenn es noch sehr matschig ist auf den Feldern und eine Befahrung mehr schaden als nutzen würde. Mit der Drohne ist dann schon eine sehr frühe erste N-Gabe möglich, ohne Schäden auf dem Acker zu machen. Dies kann gerade für Raps oder hungrige Getreidebestände von Nutzen sein. Die Flächenleistung liegt bei ca. 5-10 ha/h, bei einer Ausbringmenge von bis zu 50 kg/ha. Preise fragt ihr bitte direkt bei Schmidt solutions oder anderen Dienstleistern an. Ob eure Felder befahrbar oder Pflanzen hungrig sind, dabei können unsere Bodensensoren für Feuchtigkeit und Temperatur euch helfen, eine fundierte Meinung zu bilden. Zurück zum Thema der Bodenrundreise.

Meta-Studie zu CO2-Ausstoß

Wie ich oben schon geschrieben habe, ist eine Erkenntnis aus dem Catchy-Projekt, dass durch den Zwischenfruchtanbau mehr CO2 aus dem Boden freigesetzt wird als auf der Brache. Aber bedeutet das jetzt, dass der Zwischenfruchtanbau schlechter fürs Klima ist als eine Schwarzbrache? Die Antwort lautet: NEIN. Dass die Zwischenfruchtmischung mehr CO2 ausstößt, liegt am sogenannten Priming-Effekt, der in folgender Meta-Studie beschrieben wurde: Böden mit einer niedrigen biologischen Aktivität werden durch die Zugabe (Vereinfachung) von Zucker biologisch aktiver, atmen mehr und stoßen somit mehr CO2 aus. Rechnet man die Menge Kohlenstoff, die in den Boden gegeben wurde, und was wieder freigesetzt wurde, gegeneinander auf, ergibt sich ein negatives Delta. Sprich, es wurde mehr in den Boden gegeben als veratmet werden konnte. Hier der Link:
Soil carbon losses due to priming moderated by adaptation and legacy effects | Nature Geoscience 

Mitverfasser dieser Meta-Studie ist Dr. Axel Don vom Thünen-Institut. Die Meta-Studie wurde in Nature Geoscience veröffentlicht.

Höhere Netto-Wasserbilanz

Die 2. Erkenntnis aus dem Catchy-Projkt ist, dass die Saatgutmischung eine höhere Netto-Wasserbilanz hat als die Schwarzbrache. Das Wasser kondensiert im Herbst und Frühjahr an den Pflanzen und kann somit kommt mehr Wasser in den Boden , das der Folgekultur zur Verfügung steht. Du möchtest das überprüfen und selber messen? Unsere Bodensensoren für Feuchtigkeit und Temperatur können dir helfen, das selbst zu überprüfen.

Stickstoff effektiver nutzen und aus dem Nichts erschaffen

Die dritte Erkenntnis zeigt, wie Zwischenfrüchte beim Stickstoff-Management helfen können, besonders in roten Gebieten. Das erfolgt durch zwei Wege: Zum einen kannst du durch Leguminosen mehr N aus der Luft in den Boden bringen, und zum anderen kannst du das N, das „übrig“ geblieben ist, sammeln und für die Folgekultur nutzen. Hier spielt wieder die richtige Auswahl der Zwischenfrüchte eine große Rolle. Die folgenden Bilder zeigen, welche Pflanzen welche Nährstoffe in der Wurzel oder im Spross speichern.

Bildquelle: DSV Bodenfeldtag(12.10.2023) Stäbelow

Bodentests und biologische Aktivität

Gernot Bordner demonstrierte verschiedene einfache Bodentests, um die biologische Aktivität des Bodens zu messen. Zum Beispiel kann man Wasserstoffperoxid verwenden, um den „Nährhumus“ im Boden zu bestimmen. Je mehr es sprudelt um so mehr ist im Bodenvorhanden.

Das war’s für diese Woche. Bis zum nächsten Mal und fröhliches Farmen!

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