Landwirtschaft im Umbruch: Was die Glyphosat-Verlängerung und SUR-Ablehnung für Landwirte bedeutet

Moin liebe/r Landwirt/-in,

habt ihr euch auch erstmal ein Bier aufgemacht in den letzten Tagen, nachdem ihr gehört habt, dass Glyphosat für zehn Jahre zugelassen und die SUR (Sustainable Use Regulation) im Europäischen Parlament gescheitert ist. Gerade mit der SUR habe ich nicht gerechnet. Einige sehen darin einen Rückschritt, doch ich erkenne riesige Chancen für Innovation und Fortschritt. Lasst uns das genauer betrachten!

Glyphosat bleibt und SUR – was nun?


Glyphosat bleibt uns also erhalten, und das finde ich gut. Natürlich gibt es Bedenken, und die Kritik bleibt bestehen. Man hört, dass das BMEL plant, die Nutzung mit Auflagen zu erschweren. Das sind nur Spekulationen, genauso ob die Koalition über den 08.12. Bestand haben wird. Die wirkliche Überraschung war für mich das klare Scheitern der SUR. Soweit ich das verfolgt habe, wollte man die SUR irgendwie mit Kompromissen hinbekommen und das zeigen die 700 Änderungen im Vorfeld. 

Was bedeutet dies für dich als Landwirt?

Für mich ist klar, dass dies für dich als Landwirt erstmal Zeit bringt, dich neu zu orientieren und dies solltest du auch machen und nutzen. Die Herausforderungen mit zu viel oder zu wenig Wasser werden bleiben. Egal ob wir Neuwahlen bekommen oder nicht, der Verbraucher ist aktuell wieder auf “günstig” eingestellt. Sprich, im Massenmarkt ist das alte Lied der Kostenoptimierung wieder da, oder war es jemals weg? 🤔 Auf jeden Fall sind viele Biolandwirte jetzt auch dabei, und ich heiße sie herzlich willkommen.

Es wird hier vorrangig um 3 Blöcke gehen, an denen du ansetzen kannst:


Diesel – PSM – Dünger


Die Lösungen zur Reduktion können zum einen durch den Einsatz von Technik erreicht werden, was allerdings Investitionen erfordert. Diese Investitionen können gleichzeitig dazu beitragen, das du weniger Mitarbeiter benötigst (Robotik). Zum anderen kannst du auch einen großen Teil bewältigen, indem du neue Wege im Ackerbau einschlägst. Hierbei geht es darum, sich in Richtung regenerative Landwirtschaft (No-Till) weiterzubilden, wahrscheinlich über den Zwischenschritt von Strip-Till. Die Herausforderungen mit Unkräutern, Schnecken und Mäusen sind alle lösbar. Wenn du am Ende bei No-Till angelangt bist, benötigst du weniger Arbeitsstunden auf dem Feld, da du weniger im Boden wühlst. Außerdem kannst du Pflanzenschutzmittel und Dünger sparen, weil dein Boden biologisch aktiver ist und du mehr Nährstoffe recyclest.

Was kommt von der Industrie und den Verarbeitern auf dich zu?


Das Thema Dokumentation wird nun auch im Ackerbau viel stärker auf dich zukommen. Warum? Die Industrie wird den eingeschlagenen Weg der „Ergrünung“ nicht verlassen und eine Rolle rückwärts machen, doch werden ihre Anforderungen an Informationen zu den Vorprodukten steigen. Hier wird auf 2 Dinge geachtet werden: 

  1. CO2-Fußabdruck 
  2. Biodiversitätseinschränkung


Da sind wir dann wieder beim Thema: Diesel, PSM und Dünger. Warum ich dies prophezeie? Ganz einfach, weil ich darüber mit Geschäftsführern aus dem Bereich Verarbeitung und Produktion gesprochen habe. Ich kann euch beruhigen: Die Anforderungen werden nicht in den nächsten 1-2 Jahren kommen, aber mittelfristig werden diese eingeführt in einem Zeitrahmen von 5-6 Jahren. Ob es dafür mehr Geld gibt: Ja/nein, eventuell am Anfang, später wird das der Standard sein und ich werde als Landwirt diese Sachen erfüllen müssen oder darf eben nicht mehr liefern. Auch die gesamte Dokumentation wird mit den Anforderungen steigen. 

Wie reagieren?


Wenn dein Dokumentationsprozess heute noch auf Papier basiert, wirst du noch mehr Zeit im Büro verbringen. Es gibt bereits ausgezeichnete Tools zur Digitalisierung von Lieferscheinen, Rechnungen usw. Wichtig dabei ist, dass du einen guten Prozess hast. Sowohl offline als auch digital, wenn du einen scheiß offline Prozess hast und diesen digitalisierst, hast du danach einen scheiß digitalen Prozess. Du wirst sagen: Die Digitalisierung bringt nichts und macht nur Arbeit. Sprich, überprüfe deine offline Prozesse, bevor du sie digitalisierst. Wenn du dir digitale Produkte anschaust, achte auf Folgendes:

  1. Gibt es APIs (Schnittstellen)?
  2. Wie werden Daten ausgetauscht? (Excel oder PDF-Transfer ist kein Datenprotokoll, das ein Programm lesen kann)
  3. Nimmt mein Anbieter die Daten als „Geisel“, sprich kann ich einfach zu jemand anderem wechseln?
  4. Bedienbarkeit vor Komplexität

Unsere Stärke bei permarobotics liegt genau in diesen 4 Punkten. Gerne setzen wir dein Projekt mit dir um.

Deine Meinung ist gefragt!
Was denkst du über diese Entwicklungen? Siehst du die Glyphosat-Verlängerung und die SUR-Ablehnung auch als Chance für innovative Technologien in der Landwirtschaft? Teile deine Gedanken mit uns!

PS:
Teile diesen Beitrag mit deinem Netzwerk oder jemandem, der genauso begeistert von Landwirtschaft und Technologie ist wie du. Und wenn du Lust hast, lass uns deine Gedanken in den Kommentaren da – ich freue mich darauf!

Bleib Innovativ und fröhliches Farmen!

Share on facebook
Share on linkedin
Share on twitter
Share on whatsapp

mehr Beiträge

Bürokratie Hammer

Die Bauern sind noch in ganz Europa am Demonstrieren, und es bahnt sich der nächste Bürokratiehammer für die Landwirte an. Er kommt von der EU, und die Länder müssen ihn

Read more >