passion-for-farming Reisebericht

Im November kam die Ankündigung zum PFF (Passion for Farming) Day und da dort genau die Themen behandelt werden, mit denen ich mich seit 4 Jahren beschäftige, hieß es für mich, mich anzumelden und auf eine positive Antwort zu warten, die auch schnell nach 2 Tagen kam.

Reiseplanung

Und wie kommt man nun von Norddeutschland nach Österreich? Auf über 10h Autofahren hatte ich keine Lust und den ganzen Tag Zug fahren auch nicht. Flugverbindungen waren teuer und auch nur mäßig attraktiv, und dann bin ich über den Nachtzug gestolpert.

Hmm, warum nicht ausprobieren? Samstagabend los und Montag früh wieder zurück. Das klang vielversprechend und das Hotel konnte man sich dadurch auch sparen. Tja, ich hatte nur nicht geahnt, dass mein Innenohr das nicht so lustig findet. Dazu später aber mehr.

Anreise

Tatsächlich kam ich pünktlich an und konnte auch etwas im Nachtzug schlafen. Eine Kaffeeinjektion war nicht nötig. Wie sich herausstellte, war ein weiterer Teilnehmer des PFF Tags am Abend in Göttingen mit in den Zug gestiegen, sodass wir uns ein Taxi zum Ort des Geschehens teilten. Sören Paar war auf dem PFF in Kassel dabei und so war es klug, rechtzeitig dazu sein, um gute Plätze zu haben. Diese hatten wir dann gefunden. Pünktlich um 9:30 hat Manfred Derflinger mit der Veranstaltung begonnen und es ging mit den Grundlagenthemen los. Der Saal war rappelvoll, ich schätze, um die 300 Landwirte waren vor Ort. Was sie alle vereinte: Mehr über den Boden zu lernen und diesen fruchtbar zu machen. Ideologien oder Ansichten wurden beiseitegeschoben, egal ob No-till, Biolandwirte, Grubber oder Pflüger. Alle Ansichten sind willkommen und alle Landwirte wollten lernen. Man spürte diese positive Stimmung im Raum und das Interesse an dem Thema. Manfred hatte glücklicherweise Rücksicht genommen und gut Hochdeutsch gesprochen. Das war für meine norddeutschen Ohren sehr wichtig, sonst hätte ich glaube ich nicht viel verstanden.

Im Verlauf der ersten Stunden des Seminars, das von 9:30 bis 19 Uhr angesetzt war, stellte sich heraus, dass ich vieles schon kannte und die Puzzleteile richtig selbst zusammengefügt habe. So war für mich in den ersten Stunden der Veranstaltung vieles Wiederholung und Auffrischung meines vorhandenen Wissens. Dann kam das Thema potenzielle Säuren und hier hörte ich genau zu. Manfred gab all sein Wissen dazu preis und viele Puzzleteile fügten sich in meinem Kopf zusammen. Ich bin ihm sehr dankbar, und es bedeutete für mich eine Abkürzung. Auch bekam ich wertvolle Tipps, wo ich manche Dinge nochmal nachlesen kann. Nach den potenziellen Säuren ging es noch um das Thema Cultan oder auch wie Ammonium und Nitrat in der Pflanze verstoffwechselt werden. Die Tiefe und Wissenschaftlichkeit der Ausführungen konnte mit jeder Universitätsvorlesung mithalten. Der Unterschied war, dass jeder den Praxisbezug verstand und der nachvollziehbar war. 🙂 Zum Ende gab es noch einige sehr interessante „Rezepte“ gegen Insekten, Unkräuter oder Pflanzenkrankheiten. Ich weiß aktuell nicht, wie diese Tests durchgeführt werden und vor allem die Dokumentation wird wahrscheinlich meist noch auf Papier oder digitalem Papier gemacht.

Tools für die Digitale Landwirtschaft

Hier könnte für die Landwirte das Tool Field LABS von Solidagnotix interessant sein. Schaut doch einfach mal hier vorbei: soildiagnostix.com Es ist übrigens auch eine komplette Farmmanagementsoftware, in der die Infos jeder Wetterstationen oder Bodensensoren einspeisen kann, wenn es für die Sensoren eine API (Schnittstelle) gibt. Welche Sensoren wir haben findet Ihr in folgendem Artikel Warte nicht auf andere, baue deine eigene digitale Infrastruktur (permarobotics.com):

Das Schöne dabei ist, ich kann die Infos gleich mit Personen teilen, die das sehen sollen.

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Rückreise

Am Ende ging die Veranstaltung bis 20:50. Sören und ich sind dann um 21:10 Richtung Bahnhof los, wo unser Nachtzug gegen 21:50 losfahren sollte. Er hatte tatsächlich schon 30 Min. Verspätung, als er an unserem Bahnhof ankam, und ein Defekt der Lok führte beim Umkoppeln der Waggons dazu, dass ich statt 8:46 erst um 11:50 in Hamburg wieder ankam. Dieser lange Aufenthalt von ca. 14h im Zug führte bei mir dann dazu, dass ich „seekrank“ wurde, nachdem ich aus dem Zug ausgestiegen war, und alles nach wie vor schaukelte. Das ist keine angenehme Erfahrung, wenn dir übel, schwindelig und allgemein unwohl ist. Glücklicherweise geht sowas relativ schnell weg, wenn man geschlafen hat.

Ihr wollt mehr über PFF wissen, dann schaut doch mal auf deren FB-Seite oder fahrt auch zu einem PFF-Tag. Es wird auf jeden Fall euren Horizont erweitern.

Bis zum nächsten Mal und erfolgreiches Farmen!

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