Bist du Team Glyphosat oder Team Bodenbearbeitung?

Moin! Stellt euch vor, ihr sitzt in eurer Traktorkabine, der Duft von frisch gepflügter Erde steigt euch in die Nase, und ihr denkt, ihr tut das Richtige. Auch fordern Politik und Gesellschaft, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verringern. Doch solltest du das wirklich tun? Vor kurzem habe ich auf YouTube das verlinkte Video gesehen, in dem Dr. Theo Friedrich Folgendes sagt:

Mechanische Bodenbearbeitung ist in der Natur nie vorgesehen gewesen. Alles andere, Chemie, gibt es in der Natur. Es gibt viele chemische Substanzen, die natürlich vorkommen, die natürlich Wirkung haben und natürlich abgebaut werden, aber es gibt keine mechanische Bodenbearbeitung, die natürlich vorkommt.“ – Dr. Theo Friedrich (ehemaliger Mitarbeiter der FAO für nachhaltige Anbausysteme) Das ganze Interview ist oben verlinkt.

Ja, du hast richtig gelesen, das ist ein klares Plädoyer für den Verzicht auf Bodenbearbeitung und für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Noch deutlicher hat Herr Dr. Friedrich sich in dem Video zum Thema Glyphosat positioniert: Die Wahrheit über Glyphosat! Interview mit Dr. Theodor Friedrich // Soilify

Jetzt sagst du, als Landwirt ist ja alles schön und gut, aber wie soll das gehen mit der Umstellung? Wer kann mir dabei helfen? Was ist, wenn morgen doch Glyphosat weg ist? Alles beginnt mit einer Entscheidung von dir: Willst du etwas ändern oder willst du weitermachen wie bisher? Wenn du nichts ändern willst, kannst du hier aufhören zu lesen.

Wenn du weiterliest, sage ich: Du hast den ersten Schritt gemacht auf deinem Transformationsweg. Wie ich vor ca. 4 Jahren. Denk dran, dies ist ein Marathon, kein Sprint. Sprich, die Veränderungen in deinem Betrieb sollten Schritt für Schritt geschehen, damit du nicht in finanzielle Schieflage kommst, denn du musst einiges lernen und beobachten. Dies beschreibt das folgende Video sehr gut: Die Wahrheit über Glyphosat! Interview mit Dr. Theodor Friedrich // Soilify

Welche Werkzeuge brauchst du in deinem Werkzeugkoffer?

Es ist wie beim Traktor reparieren: Wenn du das zum ersten Mal machst, brauchst du eine Anleitung. Die findest du hier: Schritte zur erfolgreichen Umsetzung von No-till

Ob du es No-till oder regenerative Landwirtschaft nennst, ist egal. Das Ziel ist etwa das Gleich.

Einstieg in die digitale Landwirtschaft

Als Erstes schreibt Rolf Derpsch, du solltest das Ganze planen und wichtig ist, dass du das Ganze auch dokumentierst. Mach dies am besten digital, so hast du keine Zettelwirtschaft, sparst dir Suchzeiten und kannst deine Informationen teilen mit Azubis, Beratern, Kollegen oder der nachfolgenden Generation. Auch können z.B. Mitarbeiter dort Infos reinschreiben. Hierfür empfehle ich dir eine Farm-Management-Software z.B.: soildiagnostix.com (Sdx). Damit du weißt, was funktioniert und was nicht funktioniert hat.

App runtergeladen, Profil angelegt? Super, du kannst deine Schläge anlegen, indem du die Antragsdaten direkt zu SDX: info@soildiagnostix.com sendest oder in der App einfach auf den Bildschirm klickst und somit deine Schläge anlegst. Weiter geht’s.

Du brauchst mehr Informationen über deinen Boden

Während du dich weiter mit dem Thema beschäftigst, kannst du schon mal Bodenproben nehmen oder nehmen lassen. Ziel der Bodenuntersuchung ist es:

Eine ausgewogene Nährstoffversorgung und ein adäquater pH-Wert sollten angestrebt werden.

Dafür reicht die Standard-LUFA-Methode nicht aus, du brauchst mehr Kenntnisse über deinen Boden. Warum, fragst du dich?

Aktuell sind 16 Pflanzennährstoffe bekannt. Es kommt im Boden nicht nur darauf an, WAS im Boden ist, sondern es kommt auch darauf an, wie die Nährstoffverhältnisse zueinander sind. Wenn du Kuhbauer bist, lässt du regelmäßig deine Futtermittel oder deine TMR auf verschiedene Inhaltsstoffe untersuchen. Warum machst du dies nicht als Ackerbauer? Auch jeder Arzt empfiehlt dir, jedes Jahr mindestens alle 2-3 Jahre ein großes Blutbild zu machen. PS: Wie lange ist dein letztes her? Für den Boden gilt das Gleiche.

Der Boden ist im Grunde ähnlich wie ein Pansen. Wenn du die Pansenbakterien nicht richtig ernährst, wird deine Kuh krank. Genauso verhält es sich mit deinem Bodenleben: Wenn du es nicht richtig fütterst, werden deine Pflanzen schneller krank. Die Pansenbakterien erhalten ihr Futter durch das Kuhmaul. Im Boden werden die Bakterien und Pilze durch Pflanzenausscheidungen oder -reste gefüttert.

INFO: Lignin (Stroh) dient nicht als Energie-/Futterquelle für Bakterien oder Pilze. Für den Abbau werden Kohlenhydrate (Zucker, Cellulose, Stärke), Fette oder Proteine gebraucht.

Wo kannst du jetzt ein großes Blutbild für deinen Boden machen?

Anbei 3 Links für Labore mit erweiterten Analyse-Angeboten:

  1. Beratung mal anders – Beratung mal Anders – Bodenfruchtbarkeit, Bodenanalyse, Pflanzenernährung (beratung-mal-anders.de)
  2. Bodenökologie TB Unterfrauner – Ihr Boden ist uns wichtig (bodenoekologie.com)
  3. Geobüro Christophel Bodenanalyse Albrecht Nährstoffverhältnisse Boden (gb-christophel.de)

PS: Ich bekomme keine Provision oder dergleichen für die Nennung.

Wahrscheinlich werden dich die vielen Werte aus der Bodenuntersuchung erst einmal etwas überfordern. Daher empfehle ich dir, diese auf soildiagnostix.com (dein Betrieb hast du ja schon angelegt, oder?) hochzuladen, so hast du die Bodenuntersuchungen immer griffbereit, um dich mit deinem Berater oder Landwirtskollegen auszutauschen.

Info: Das Hochladen ist ganz leicht, entweder sendest du die Ergebnisse als PDF an info@soildiagnostix.com oder machst in der App ein Foto von den Ergebnissen. Sie werden für dich digitalisiert. Das geht mit jeder Bodenprobe auch, die du noch auf Papier hast. 

Weitere Parameter, die man messen kann 

Wie ich im Beitrag: Warte nicht auf andere, baue deine eigene digitale Infrastruktur (permarobotics.com) geschrieben habe, gibt es verschiedene Sensoren, die dich bei deinen Entscheidungen unterstützen können. Da wäre zum einen der Feldwächter, der die Bodentemperatur und Feuchtigkeit misst. Somit weißt du, ob dein Boden Fieber hat und dein Mikrobiom im Oberboden gerade abstirbt oder nicht. Blanker Ackerboden erreicht ohne Probleme in den ersten 5 cm Temperaturen von 60 Grad Celsius und mehr. Auch noch im September. Glaubst du nicht, dann messe es durch den Feldwächter nach. Auch im Frühjahr sagt er dir Bescheid, wann die richtige Temperatur für deine Sommerungen erreicht ist. Egal ob Sommergerste, Kartoffeln, Zuckerrübe oder Mais. Auch kann man mit dem Feldwächter auf die nutzbare Feldkapazität zurück schließen, sprich, du weißt immer, wie viel Wasser deine Pflanzen zur Verfügung haben und ob gerade eine Düngung noch Sinn macht. Mit dem Regenwächter weißt du, wie viel es geregnet hat und wie schnell das Wasser in deinen Boden versickert ist.

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Unsere Sensoren findest du im Online-Shop  oder meld dich unter: contact@permarotbotics.de oder klicke auf den Whatsapp Button

Wir unterstützen dich bei deinem Weg zur regenerativen digitalen Landwirtschaft. Gern beraten wir dich individuell nach deinen Wünschen, welcher Sensor dir gerade in deiner Situation hilft oder Entwickeln mit dir eine individuelle Lösungen.

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